In dreißig Sekunden zum Sieg

Der SV Ohlsbach konnte bei der Kehler TS einen knappen 25:26-Auswärtserfolg feiern. Verglichen mit den vorherigen Spielen, hatte man große Probleme im Angriff zu seinem Spiel zu finden, gab sich allerdings niemals auf und drehte in der letzten Minute das Spiel.

Die erste Halbzeit verlief weitestgehend ausgeglichen, meist mit leichten Vorteilen für die gastgebende Kehler Turnerschaft. SVO-Coach Christian Lang musste hier vor allem die große Anzahl an technischen Fehlern, Fehlpässen und unvorbereiteten Torabschlüsse bemängeln. Die Defensive stand hingegen relativ stabil und so ging man mit einem 12:10 in die Kabinen, was für die folgenden dreißig Spielminuten alles offenließ.

Für den zweiten Durchgang hatte man sich, vor Allem in der Offensive, viel vorgenommen, umgesetzt wurde davon allerdings kaum etwas. Man konnte zwar zunächst bis zum 16:14 den Rückstand nicht größer werden lassen, doch im Anschluss zogen die Gastgeber erstmals mit vier Treffern davon. Immer wenn die Ohlsbacher nun etwas auf Tuchfühlung kamen, hatte die Turnerschaft eine Antwort und verwaltete den Vorsprung bis in die 52. Spielminute souverän. Durch drei Treffer in Serie konnte der SVO allerdings, zum Überraschen vieler Zuschauer, das 24:24 erzielen. Jonas Dübon brachte seine Farben zwar nochmals mit 25:24 in Front und die Kehler erkämpften sich in der Abwehr den Ball, doch was danach folgte, kann man nur noch als „Handball-Verrückt“ bezeichnen. Zunächst konnte Jonas Huber einen langen Pass abfangen und per Tempogegenstoß zum 25:25 ausgleichen. Danach zückte der Kehler Coach die grüne Karte, um sein Team für die letzten 30 Sekunden optimal einzustellen. Dennoch agierten die Gastgeber wieder zu nervös und dieses Mal bekam Felix Armbruster seine Finger in den Passweg und brachte den SVO in Ballbesitz. Erneut erspielte man sich aus der Situation einen Gegenstoß, dabei wurde Tobias Jörger allerdings frei vor dem Tor von Marco Heitz gefoult, welcher folgerichtig mit der roten Karte vom Platz ging. Der fällige Siebenmeter konnte verwandelt werden und den Kehlern fehlte die Zeit, noch etwas am Spielstand zu ändern.

Betrachtet man nur die zweite Halbzeit so darf man sich über die zwei Punkte sicherlich glücklich schätzen und selbst über einen Punkt hätte man sich nicht beschweren dürfen. Allerdings wurde an diesem Abend die großartige kämpferische Leistung belohnt und der SV Ohlsbach kann nun mit einem guten Gefühl in das wichtige Heimspiel gegen den TuS Oppenau gehen.

Kehler TS: Schwaderer, Vahlenkamp; William 7/1, Greyenbuhl 5, Dübon 5, Bechthold 4, Heitz 2, Kaminski 2, Reith, Schmitt, Hartung, Fauti, Beill.

SV Ohlsbach: Sieverding, Doninger; Armbruster 6, J. Huber 5, Richter 5/3, Kurz 3, Echle 3, Hoffmann 2, Wußler 1, Bächle 1, Kern, Bruder, Jörger, F. Huber.